Die Gründung einer eigenen Existenz, sei es ein Nebenerwerbsbetrieb oder ein großes Unternehmen, ist ein Schritt mit weit reichenden Folgen. Bevor Sie sich auf ein solches Abenteuer einlassen, müssen Sie genau hinterfragen, ob das tatsächlich der richtige Weg für Sie ist. Es ist nicht jedermanns Sache, sein eigener Herr zu sein oder Verantwortung für Angestellte zu übernehmen.
Eine solide Basis für eine Gründung besteht darin, dass Sie Ihre Ziele exakt definieren. Wollten Sie sich schon immer selbständig machen? Verbinden Sie damit persönliche Unabhängigkeit, Umsetzung einer Idee, mehr Einkommen, Ansehen und Selbstverwirklichung? Schreiben Sie Ihre Stärken und Schwächen auf. Das hilft Ihnen zu entscheiden und Ihren Businessplan zu erarbeiten.
Die Erfolgschancen steigen, wenn fundierte Fachkenntnisse und Branchenerfahrung der Gründerperson vorhanden sind. Neben eines Schul- und Ausbildungsabschlusses sind Praktika und Berufserfahrung -auch in anderen Bereichen- hilfreich, da diese zielorientiert für die eigene Selbständigkeit genutzt werden können.
Neben persönlichen Eigenschaften sind auch ausreichende unternehmerische Fähigkeiten gefragt. Viele glauben, dass technische Kenntnisse oder Branchenkenntnisse ausreichen. Doch ebenso wichtig sind allgemeine unternehmerische Fähigkeiten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass kleine Firmen vor allem aufgrund allgemeiner Unternehmensfehler scheitern und weniger wegen dem fachlichen oder handwerklichen Geschick der Gründer*innen.
Wie viel Kapital wird benötigt? Für die Kapitalbeschaffung müssen Sie wissen, wie viel Geld Sie für die Gründung Ihres Unternehmens benötigen. Und wie viel Sie später aufwenden müssen, um es am Leben zu erhalten. Eigenes Geld, Immobilien, Wertpapiere und Sicherheiten für Kredite müssen Sie aufbringen, um die notwendigen Investitionen und Kosten zu finanzieren. Faustregel: 15 bis 20 Prozent des späteren Kapitalbedarfs sollten als liquide Mittel verfügbar sein.
Die Gewerbeanmeldung ist verbindlich für alle Gründer*innen (außer Freiberufler*innen). In manchen Branchen brauchen Sie eine zusätzliche Erlaubnis oder Konzession (etwa Taxifahrer*innen, Transportunternehmer*innen, Gastwirte*Gastwirtinnen, Makler*innen). Berufsständische Zulassungen benötigen bestimmte Freiberufler*innen wie Ärzte*Ärztinnen, Rechtsanwälte*Rechtsanwältinnen, Steuerberater*innen. Eine Orientierung, wer unter die Freiberufler*innen fällt (zahlen keine Gewerbesteuer), bietet Paragraf 18 Einkommenssteuergesetz. Lassen sich alle Formalitäten erfüllen? Sind Konzessionen unbegrenzt verfügbar? Informationen gibt es beim örtlichen Finanzamt und Ordnungsamt.
Bereits lange bevor Sie den ersten Kunden haben, müssen Sie wichtige Entscheidungen bezüglich Ihrer Selbständigkeit treffen. Der Schlüssel zum Aufbau einer intakten, lebensfähigen Firma ist die Kombination von gewissenhaften Recherchen und sorgfältiger, detaillierter Planung, die alle Gesichtspunkte des Unternehmens in Betracht zieht.
Sind Sie als Handwerker*innen, Händler*innen oder Franchise-Nehmer*innen tätig? Wollen Sie ein Industrie- oder Dienstleistungsunternehmen gründen? Oder sind Sie Freiberufler*innen? Die Zuordnung ist relevant für die Frage von Mitgliedschaften in einer Kammer. Es gibt auch Berufs- und Branchenverbände, die für Gründer*innen interessant sind und wichtige Unterstützung bieten können.
Wichtige Informationen zum Unternehmensstart erhalten Sie auch bei Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Gründerzentren. Als Ansprechpartner steht Ihnen auch das Gründerservicenetz Main-Spessart zur Verfügung.
Bereits im Vorfeld Ihrer Existenzgründung sollte Kontakt mit relevanten Institutionen aufgenommen werden. Wer frühzeitig mit Ordnungsamt, Finanzamt, Krankenkasse, Deutscher Rentenversicherung, Agentur für Arbeit, Berufsgenossenschaft oder zuständiger Kammer spricht, erkennt Informationsdefizite schneller.
Bevor Sie eine Geschäftsidee umsetzen, müssen grundlegende Fragen beantwortet werden: „Gibt es für meine Produkte oder Dienstleistungen einen Markt, und ist er groß genug, um mich und mein Unternehmen zu finanzieren?" Dabei hilft Ihnen die Marktforschung, mit der die Größe des Marktes und seines Einzugsbereichs festgelegt werden. Auch kann damit ein Kundenprofil erstellt werden. Weitere Schlüsselelemente sind die Beurteilung der Konkurrenz und der Gründe, warum die Kunden gerade zu Ihnen kommen.
Der Preis muss einerseits wirtschaftlich exakt kalkuliert sein. Andererseits dem Markt entsprechen. Tipp: Spielraum gewinnt, wer sein Produkt mit Service und Dienstleistungen anreichert. Wichtige Fragen: Wo liegt das Preisminimum? Wie hoch ist der Preis der Konkurrenz? Wie rechtfertigt ein Wettbewerber seinen im Vergleich höheren Preis? Welche Veränderungen können Sie selbst vornehmen, um Argumente für einen höheren Preis zu gewinnen?
Nach heutiger Kenntnis: Ist Ihre Ware, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auch zeitgemäß und erfolgversprechend? An diesem Punkt empfiehlt sich ein ehrliches „Zurücklehnen und Besinnen". Dabei sollte geklärt sein: Welchen Zusatznutzen bieten Sie? Besitzt Ihr Produkt Systemeigenschaften, so dass es sich bei Änderung des Kundenbedarfs variieren lässt? Kann Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung in fünf Jahren noch gefragt sein? Eignen sich die Produkte für Zusatzgeschäfte, etwa Finanzierung oder Leasing?
Ehe Sie das betriebswirtschaftliche Konzept Ihrer Geschäftsidee weiter konkretisieren, müssen Sie den rechtlichen Status aller Beteiligten abklären. Starten Sie beispielsweise ohne eigene Mitarbeiter oder nur für einen einzigen Auftraggeber? Sind Sie dabei in eine persönliche Abhängigkeit durch örtliche, zeitliche, inhaltliche oder fachliche Weisungen eingebunden? Tragen Sie Ihr eigenes Unternehmensrisiko und treten sie entsprechend auf dem Markt auf? Dann besteht die Gefahr, dass die Rentenversicherung Sie als schein- oder arbeitnehmerähnlichen Selbständigen einstuft und Sozialbeiträge einfordert. Frühzeitig klären: die passende Rechtsform für Ihr Unternehmen.
Der Name des Unternehmens ist die billigste Form der Werbung, aus der Sie im Laufe der Unternehmensentwicklung zudem eine zugkräftige Marke entwickeln können. Für die Firmentaufe gibt es allerdings gesetzliche Grenzen: Zum Beispiel muss die Einzelfirma stets den Namen des Unternehmers beinhalten. Unzulässig sind Namenszusätze, die über Art und Umfang des Betriebs täuschen können („Firmenwahrheit"). Tragen Sie in jedem Fall eine einprägsame Internet-Adresse ein - auch wenn Sie eine Online-Präsenz erst später planen. Infos: www.denic.de.
Wenn Sie sicher sind, dass die Selbständigkeit das Richtige für Sie ist, gilt es zu entscheiden, wie Sie Ihr Unternehmen betreiben wollen. Dazu brauchen Sie Pläne, die das geplante Unternehmen sowohl in Worten als auch in Zahlen beschreiben.
Diese helfen Ihnen, den Fortschritt Ihrer Firma zu planen und zu kontrollieren. Und potenziellen Geldgebern verkaufen Sie Ihre Geschäftsidee und überzeugen Sie von dem Erfolg ihres Unternehmens.
Der Businessplan ist ein detaillierter Plan, der das geplante Unternehmen sowohl in Worten als auch in Zahlen beschreibt. Der Unternehmensplan richtet sich im Interesse von Eigenkontrolle und klarer Fixierung des Projekts zunächst einmal an die Gründer*innen selbst. Er hilft dabei, den Fortschritt Ihrer Firma zu planen und zu kontrollieren. Anschließend ist der Businessplan aber vor allem für potenzielle Partner*innen und Geldgeber*innen wichtig, die Sie vom Erfolg Ihrer Gründung überzeugen. Ein Kurzprofil hilft Banken und Behörden bei der Einschätzung Ihres Vorhabens.
Eine detaillierte Investitionsplanung für die ersten drei Jahre ist Voraussetzung für die Finanzierbarkeit Ihrer Anschaffungen. Hier findet sich eine detaillierte Aufstellung der Ladenausstattung mit der Angabe sämtlicher Kosten. Dabei sollten auch relativ geringe Ausgaben aufgelistet werden, da sie auch Einfluss auf die Investitionssumme haben. Wertgutachten der anzuschaffenden Gebäude und Grundstücke helfen bei der realistischen Einschätzung der späteren Bilanzwerte.
Bei dieser prognostizierten Planung werden Ausgaben und Einnahmen zur Schätzung künftiger Gewinne (oder Verluste) zusammengefasst. Die Umsatzplanung sollte die ersten drei Jahre abdecken und sich monatlich gliedern.
Erst nach der Zusammenführung von Umsatz- und Kostenplan lassen sich dann Tragfähigkeit und Erfolgsaussichten für das Gründungsvorhaben abschätzen. Der Nettogewinn sollte mindestens so hoch sein wie die Privatentnahmen.
Für die Kapitalbeschaffung müssen Sie wissen, wie viel Geld Sie für die Gründung Ihres Unternehmens benötigen und wie viel Sie später aufwenden müssen, um es am Leben zu erhalten. Der Finanzierungsplan orientiert sich an der Summe aller erforderlichen Investitionen und Kosten. Er beinhaltet Ihr Eigenkapital und alle denkbaren Fremdkapitalquellen wie öffentliche Fördermittel und Risikokapital. Prüfen Sie zusätzlich, inwieweit sich Leasing positiv auf ihre Zahlungsfähigkeit auswirken kann.
Die Liquidität zeigt, wie weit ein Unternehmen in der Lage ist, seinen laufenden und künftigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Zu beachten sind daher Einnahmen, Ausgaben und etwaige Deckungslücken. Erster Grundsatz für Start-up-Unternehmen: Liquidität geht immer vor Rentabilität. Ständige Zahlungsfähigkeit sichern Sie über eine laufend aktualisierte Liquiditätsvorschau. Die Finanzaufstellung Ihres Businessplans muss alle Aussagen zu Erfolg und Liquidität enthalten.
Das Geschäft der Banken besteht größtenteils daraus, Geld zu verleihen, daher sind sie an solventen Unternehmen interessiert. Existenzgründer stellen wegen fehlender Vergleichszahlen ein Risiko dar. Für Kreditinstitute sind vor allem die Sicherheiten entscheidend, etwa Bürgschaften, Sicherungsübereignung von Maschinen oder Fahrzeugen, Grundschulden, Hypotheken. Prüfen Sie, ob Sie Angebote von Bürgschaftsbanken oder Kreditgarantiegemeinschaften in Ihr Konzept einbinden können. Für Eigenkapitalhilfekredite gibt es Haftungsfreistellungen. Ansonsten übernehmen auf Landesebene die Bürgschaftsbanken Bürgschaften bis zu 80 Prozent eines Kreditbetrags.
Selbständige müssen für den Lebensstandard im Alter selbst vorsorgen. Wichtigste Alternativen: gesetzliche Rentenversicherung (für Junge uninteressant), Betriebsrente von der eigenen Firma, berufsständige Versorgung, Lebensversicherung, Anlagen wie Immobilien und Fonds. Daher sollten im Vorfeld einer Existenzgründung diverse Angebote verschiedener Anlagenformen eingeholt werden.
Wichtigste betriebliche Versicherungen: Haftpflicht, Betriebs-Unterbrechungsversicherung sowie Policen gegen Einbruch und Diebstahl, Elektronik-, Feuer-, Leitungswasser- und Produkthaftpflichtschäden. Mitunter ist eine Umwelthaftpflichtversicherung vorgeschrieben, etwa bei Industrie- und Transportfirmen. Zur persönlichen Absicherung zählen Kranken- und Unfallversicherung für Beruf und Freizeit, Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung. Auch hier gilt: Vergleichsangebote einholen.
Bevor Sie Ihre Geschäftsidee umsetzen, müssen Sie grundlegende Fragen beantwortet haben:
Jetzt wird es langsam „ernst": Klären Sie in Ihrem beruflichen und familiären Umfeld wichtige Fragen: Wann könnte man aus dem alten Angestelltenvertrag herauskommen, wenn man jetzt kündigt? Steht ein vertraglich fixiertes Wettbewerbsverbot dem Gründungsvorhaben, so wie es jetzt konzipiert ist, entgegen? Sind seit der ersten Phase familiäre oder gesundheitliche Hemmnisse aufgetaucht? Weil sich etwa abzeichnet, dass der Standort in einer anderen Region liegen sollte? Welches sind die Stärken und Schwächen, welches die offenen Fragen?
Wenn Sie mit sich im Reinen sind, besprechen Sie mit ihren persönlichen Beratern*Beraterinnen ihren individuellen Gründungsfahrplan: Dieses Gespräch, der Schlusspunkt jeder ordentlichen Vorgründungsberatung, sollte vor allem folgende Fragen beantworten:
Haben die Unternehmensgründenden bei der Entscheidungsvorbereitung sämtliche geschäftlichen und privaten Abhängigkeitsverhältnisse berücksichtigt? Welche Handlungsalternativen könnten für sie infrage kommen? Wie lauten ihre persönlichen Prioritäten?
Dies ist der Moment, mit Ehepartner*in oder Lebensgefährten*Lebensgefährtin sowie möglichen Mitgründern*Mitgründerinnen den endgültigen Startschuss zu geben. Jetzt legen Sie auch den Gründungszeitpunkt fest und definieren im Detail den Fahrplan für die Realisierungsphase. Hier geht es darum, mit dem nötigen Abstand vom Tagesgeschäft zu einer realistischen Einschätzung der Chancen und Risiken zu gelangen.
Zur Markteinführung Ihres Unternehmens müssen Sie Ihren potenziellen Kunden*Kundinnen zunächst vermitteln, was Sie anzubieten haben. Idealerweise haben Sie schon erste Aufträge erhalten oder erste Umsätze gemacht. Sie sollten auf eine turbulente Zeit gefasst sein, gerade zu Beginn. Flexibilität und die Bereitschaft, Teile des Konzepts kurzfristig zu ändern, sind in dieser Phase überlebenswichtig.
Unterhalten Sie zu mehreren Banken eine Geschäftsbeziehung. Dies vermindert die Abhängigkeit und erleichtert den Vergleich. Größere Vorhaben auf internationalen Märkten sind bei Groß- oder Geschäftsbanken gut aufgehoben, für regionale Gründungen sind Sparkassen und Genossenschaftsbanken eher die richtigen Partner. Wählen Sie Ihre Bank bewusst und gezielt aus und achten Sie dabei nicht nur auf die Konditionen, sondern vor allem auf die Qualität der Geschäftsbeziehung.
Kleine Firmen brauchen nur wenig Quadratmeter Raum - und die sind oft schwer zu finden. Der Gewerberaum verursacht nach den Gehältern oft die höchsten Kosten. Die Entscheidungskriterien sind Lage, Kosten, Größe und Grundriss sowie die Frage, ob die Räume gekauft oder gemietet werden. Je nach Branche sind etwa Kaufkraftvolumen, Größe des Einzugsgebiets, Laufkundschaft, Stammkundenpotenzial, Notwendigkeit von City- oder Randlage, Verkehrsanbindung oder Parkplätze wichtige Kriterien. Achten Sie auf die Konkurrenzlage in der näheren Umgebung. Entscheidend sind auch die baurechtlichen Nutzungsmöglichkeiten sowie die Vorgaben von Arbeitsstättenverordnung und Emissionsschutzrecht.
Für viele Gründer*innen ist die Einrichtung ihres neuen Unternehmens eine wichtige Sache, mit der sie sich gerne beschäftigen. Aber vergessen Sie nicht die Rahmenbedingungen: Klären Sie mit Energieversorgern den Bedarf an Geräten, Leitungen, Umrüstungen und Wartungen von Anlagen. Telekommunikation - Telefonanlage, Fax, Kopierer und Internet - sind für Unternehmen unverzichtbar. Ermitteln Sie technische Anforderungen, etwa unterbrechungsfreie Stromversorgung. Denken Sie auch an Geschäftsfahrzeuge, Maschinen, und sonstige Firmenausstattung, die Sie jetzt auswählen und bestellen müssen.
Viele Unternehmen sind auf andere Unternehmen angewiesen, die sie mit Waren, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen versorgen. Probleme mit anderen Lieferanten können schlimme Folgen haben. Vermeiden Sie es, auf einen einzigen Zulieferer angewiesen zu sein. Vereinbaren Sie ein Rückgaberecht, damit Ladenhüter vermieden werden. Informationen liefern das Verzeichnis „Wer liefert was" (u.a. bei Industrie- und Handelskammern), Branchenverzeichnisse und Internet-Suchmaschinen.
Der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen ist die Grundlage für den Geschäftserfolg. Werbung und PR machen das Unternehmen bekannt und fördern den Umsatz, doch hängt Ihr Erfolg auch von Ihrem Verkaufsgeschick ab. Die Erstgespräche führen Sie am besten schon vor der Eröffnung. Sondieren Sie den Markt frühzeitig, gehen Sie auf Messen und Regionalausstellungen, besuchen Sie Veranstaltungen von Kammern und Verbänden. Damit sammeln Sie Erfahrungen und machen sich einen Namen.
Nutzen Sie die Publizitätswirkung der Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Fach- und Kundenzeitschriften. Verfassen Sie Ihre Pressemitteilungen mit großer Sorgfalt und passen Sie den Stil der jeweiligen Publikation an. Vermeiden Sie Superlative und Übertreibungen. Legen Sie einen Presseverteiler an und informieren Sie Ihre Ansprechpartner, wann immer es über Ihr Unternehmen Neues zu berichten gibt.
Die Gewerbeanmeldung ist nach § 15 Gewerbeordnung vorgeschrieben, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen „auf Dauer selbstständig Gewinn erzielen". Ihren Gewerbebetrieb melden Sie beim Ordnungsamt Ihres Geschäftssitzes an. Makler*innen und andere erlaubnispflichtige Gewerbe (z.B. Gastronomiebetriebe, Finanzmakler*innen) müssen zusätzliche Papiere beantragen, für die zwischen 250 und 5000 Euro fällig werden können. Handwerker*innen müssen sich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Außerdem setzt man die Berufsgenossenschaft in Kenntnis. Mit der Gewerbeanmeldung werden Finanzamt, IHK, Krankenkasse, Rentenversicherung, Arbeitsamt und Kammern informiert, die häufig auf Sie zukommen werden. Freiberufler*innen melden nichts an, sondern teilen nur dem Finanzamt formlos den Beginn ihrer Tätigkeit mit.
Wer eine Kapitalgesellschaft wie GmbH oder Aktiengesellschaft oder eine Personenhandelsgesellschaft (z.B. Offene Handelsgesellschaft, Kommanditgesellschaft) gründet, muss diese beim Amtsgericht ins Handelsregister eintragen lassen. Bei einer GmbH fallen hierfür Kosten für die Eintragung inklusive Notargebühren für Konzeption und Beurkundung der Satzung an. Dazu kommen Gebühren für die Bestellung der Geschäftsführer*innen. Die sog. „Mini-GmbH" stellt eine Alternative für potentielle Gründer*innen dar. Als gewerbliche Einzelunternehmer*innen dürfen Sie sich ungeachtet Ihrer Betriebsgröße schon bei Gründung in das Handelsregister eintragen lassen. Sie führen dann den Namenszusatz „e.K." (eingetragene*r Kaufmann/Kauffrau).
Ihr Unternehmen kann nur existieren, wenn es Umsatz macht, und dazu ist ein gutes Marketing nötig. Marketing umfasst den gesamten Prozess des Verkaufs, von der Preisgestaltung, der Wahl der geeigneten Werbemaßnahmen, der Verkaufsförderung bis hin zum tatsächlichen Verkauf der Produkte oder Dienstleistungen. Ziele der Marketing-Strategie ist das virtuose Zusammenspiel dieser Bausteine - der Marketing-Mix. Ein individuelles Marketingkonzept und die Nutzung verschiedener Werbemittel erleichtern Start und Aufbauphase.
Je größer ein Unternehmen wird, desto mehr Mitarbeiter*innen werden gebraucht. Doch wer Personal beschäftigt, übernimmt Verantwortung. Die Personalsuche, die Einarbeitung und die Kontrolle der Mitarbeiter*innen sind zeitintensiv. Definieren Sie detaillierte Anforderungsprofile und fangen Sie früh an zu suchen (per Anzeigen, Internet, Arbeitsamt oder private Arbeitsvermittler). Wer Auszubildende einstellen möchte, kann die Berufsinformationsbörsen der Kammern oder Schulen nutzen. Damit Sie in der Startphase flexibel bleiben, empfehlen sich befristete Arbeitsverträge und der Einsatz freier Mitarbeiter*innen und/oder Zeitarbeitnehmer*innen.
Informieren Sie sich gut, bevor Sie einen Computer kaufen. Fragen Sie auch Bekannte, die Computererfahrung haben, und finden Sie heraus, welcher Computer für Ihr Unternehmen in Frage kommt. Für die normalen Verwaltungsaufgaben ist die Auswahl der Software meist wichtiger als die der Hardware. Überlegen Sie also genau, welche Anforderungen Sie an die Software (z.B. Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation) stellen, vergleichen Sie dann die erhältlichen Anwendungen hinsichtlich Eigenschaften, Benutzerfreundlichkeit und Preis. Sobald Sie mindestens fünf Bildschirmarbeitsplätze eingerichtet haben, müssen Sie für Ihr Unternehmen einen Datenschutzbeauftragten bestimmen.
Die laufende Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle wird Buchführung genannt. Vielleicht haben Sie vor, Ihre gesamte Buchführung einem Steuerberater*Steuerberaterin zu übergeben. Doch gerade in kleinen Unternehmen ist es von Vorteil, wenn man die Buchführung selbst machen kann. Erstens ist die Kenntnis der eigenen finanziellen Situation von existenzieller Wichtigkeit. Zweitens stellt das Honorar eines Steuerberaters*Steuerberaterin einen erheblichen Kostenfaktor dar.
Nun richten Sie Ihre Lohn- und Gehaltsbuchhaltung ein. Wer Mitarbeiter*innen beschäftigt, legt eine Personalakte an und meldet diese bei der Krankenkasse, der Rentenversicherung, der Berufsgenossenschaft und beim Arbeitsamt binnen einer Woche an. Starten Sie „klein", können das Ihre Steuerberater*innen schnell und preisgünstig erledigen.
Einige Steuern werden als nachträgliche Zahlungen auf Grund nachprüfbarer Unterlagen fällig (Lohn-, Umsatz-, Grund-, Einkommen- und Gewerbesteuer), andere hingegen als Vorauszahlung eines geschätzten Gewinns (Einkommen-, Körperschafts- und Gewerbesteuer). Lohn- und Umsatzsteuer werden je nach Volumen monatlich oder vierteljährlich fällig, Grund- und Gewerbesteuer vierteljährlich. Nach der Anmeldung schicken Finanzamt und Gemeinde den Terminplan für Voraus- und Restzahlungen.
Der Arbeitsvertrag ist eine Unterart des Dienstvertrages (siehe § 611 ff. BGB). Für kaufmännische Angestellte und gewerbliche Arbeitnehmer*innen gelten eigene Bestimmungen, sie finden sich im Handelsgesetzbuch bzw. in der Gewerbeordnung. Holen Sie sich bei der Formulierung der Arbeitsverträge Rat von Ihrer Kammer, dem Verband oder Ihren Rechtsanwälten*Rechtsanwältinnen. Wer Lehrlinge ausbilden will, besorgt sich die dafür nötigen Informationen und Spezialverträge bei der Kammer.
Bald ist es soweit - Ihre Geschäftseröffnung naht. Planen Sie Ihren Unternehmensstart so, dass Sie mit der Eröffnungskampagne die Zielgruppe zu einem günstigen Zeitpunkt erreichen, etwa als Einzelhändler in bestimmten Branchen (Kleidung, Spielsachen, Geschenkartikel aller Art) in der Vorweihnachtszeit, bei Garten- und Freizeitprodukten vor der Pflanzsaison, also am besten noch einige Wochen vor Ostern. Berücksichtigen Sie vor diesem Idealzeitpunkt noch ein bis zwei Monate Reserve.
Es gibt kein Patentrezept dafür, wen man zu einer Eröffnungsfeier einlädt. Die gedruckte, persönlich adressierte Einladung mit Briefmarke ist aber ein Muss. Lassen Sie sich hier von Werbeexperten beraten. Laden Sie zusätzlich Redakteure der örtlichen und regionalen Presse ein, mit denen Sie bereits persönlichen Kontakt pflegen sollten. So erhalten Sie mitunter „kostenlose" Werbung.
Händler*innen, Handwerker*innen und Dienstleister*innen nutzen Werbeträger wie Inserate in Tageszeitungen oder Anzeigenblättern, Wurfzettel, Dachträgerwerbung oder lokale Radioinfos für ihre Eröffnungsangebote. Binden Sie in diese Spezialofferten auch die Lieferanten*Lieferantinnen ein, etwa mit besonderen Rabattsätzen, Dekorationen, Aktionen oder Vor-Ort-Unterstützung durch eigene Mitarbeiter*innen.
Verfolgen Sie die Entwicklung Ihres Unternehmens vom Start weg. Und reagieren Sie bei ungünstigen Planabweichungen prompt. Als erste hilfreiche Kontrollinstrumente erweisen sich Businesspläne, die in ihrer Finanzplanung auch Raum für die Ist-Werte haben. Wichtig: Warten Sie mit der Überprüfung Ihrer Zahlen nicht etwa auf Ihre erste Bilanz oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung!
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